Städtepartnerschafts-Theater im Generationenhaus Heslach

Nachbarschaftliche Partnerschaft, die über die Grenzen eines Stadtteils hinausgeht – ja mehr noch, auch weit über die Grenzen Stuttgarts einen bleibenden, nachhaltigen Eindruck hinterlässt… so lässt sich in wenigen Worten eine Theateraufführung der besonderen Art im Generationenhaus Heslach umschreiben. Der Reihe nach:

Samara, eine Millionenstadt im Süden des europäischen Teils von Russland, ist seit mehr als 20 Jahren Städtepartner von Stuttgart. Dank dieser Städtepartnerschaften, die unsere Stadt pflegt, hat sich ein reger kultureller, ja multikultureller Austausch entwickelt.

Im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Samara und Stuttgart gastiert jetzt das Munizipaltheater “Samarskaja Plostschad“ am kommenden Sonntag, 1. Dezember 2013, um 17.00 Uhr im Großen Saal des Generationenhauses Heslach.

Aufgeführt wird das Theaterstück “Ich bin ein Hund“ nach der Erzählung “Der Regenbogen für einen Freund“ von Michail Samarskij. Die Erzählung hat der Autor all denen gewidmet, die “leere Augen, aber volle Herzen haben“.

Das Theaterstück “Ich bin ein Hund“, das binnen kurzer Zeit mit einer Vielzahl renommierter Preise bei zahlreichen Festivals ausgezeichnet wurde, wird original in russischer Sprache mit deutschen Untertiteln aufgeführt. Und mit Natalya Nosova steht eine Hauptdarstellerin auf der Bühne, die bereits schon mehrmals in Stuttgart gastierte, zuletzt Oktober 2012 im Renitenz-Theater im Schauspiel “Wir spielen Bidstrup“.

Mit Fug und Recht kann behauptet werden, dass die Aufführung von “Samarskaja Plostschad“ für die Bürger im Stuttgarter Süden und ganz Stuttgart zu einem der kulturellen Höhepunkte des Generationenhauses Heslach zählt. Und: Da im Rahmen der Städtepartnerschaft das Theaterstück gefördert wird, darf der freie Eintritt als weiteres Geschenk für alle Besucher bewertet werden.

Am Ende soll stehen – so der Wunsch des Veranstalters, des Initiativenzentrums im Generationenhaus Heslach –, dass sich die Besucher nach der Aufführung nicht nur mit vollen Herzen, sondern auch mit gefüllten Augen bei musikalischen und kulinarischen Leckerbissen in lockerer Atmosphäre begegnen und austauschen.

Ein schöner Beitrag für ein gelebtes Miteinander im Quartier.

Adventszauber im Stuttgarter Süden

Adventszauber“Alle Jahre wieder…“ – es ist die Zeit, in der diese Botschaft häufig zu hören ist. Für den “Adventszauber“ auf dem Marienplatz im Stuttgarter Süden gilt dies noch nicht. Das, was sich hinter dem Adventszauber als zauberhaftes Programm verbirgt, findet in diesem Jahr zum ersten Mal statt.

Vom 30. November bis 7. Dezember 2013 wird der Marienplatz zu einem traumhaft “vorweihnachtlichen Fest“-Platz.

Das Zauberhafte daran ist, dass u. a. viele ehrenamtlich Engagierte aus dem Initiativenzentrum des Generationenhauses Heslach ein buntes, stimmungsvolles und multikulturelles Programm für Jung und Alt gestalten – mit Musik und Singen, mit Theater und Zirkus, mit Tänzen und Märchenerzählungen und … und … und … Ein Blick in das Programmheft zeigt, wie sich der Marienplatz in einen Adventszauberplatz verwandelt.

Konzipiert und umgesetzt ist der Adventszauber aus der Quartiersarbeit im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes “Heslach im Blick“ unter Leitung des Sozial- und Jugendamtes der Stadt Stuttgart. Mit rat- und tatkräftiger Unterstützung des Initiativenzentrums im Generationenhaus Heslach werden dabei auch vielfältige Aktivitäten, Straßenfeste, Feiern und Veranstaltungen für alle Bürgerinnen und Bürger des Stuttgarter Südens ins Leben gerufen. Ziel ist es, alle hier wohnende Menschen einzubinden und am gesellschaftlichen und multikulturellen Leben im Quartier zu beteiligen.

Bericht vom Degerlocher Treffen der Stadtteilvernetzer

Nach Möhringen stand nun ein Besuch der Stadtteilvernetzer in Degerloch auf der Agenda, um uns über dortige Vernetzungsaktivitäten zu informieren. Wir waren am 22. Oktober 2013 zu Gast beim Degerlocher Frauenkreis im Helene-Pfleiderer-Haus, hier im schön renovierten Gewölbekeller.

Zuerst stellte Frau Karin Schlenker-Gutbrod die Aktivitäten des Frauenkreises vor, die auf Vernetzung und Beteiligung abzielen. Der Bürgerverein mit rund 1.000 Mitgliedern betreibt einen Besuchsdienst, eine Nachbarschaftshilfe, eine Begegnungsstätte mit abwechslungsreichem Programm und ein Wohncafé in der Schöttlestraße. Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürger zur Partizipation und zum Engagement zu bewegen. Gelungene Projekte sind der “Kulturkoffer” und das Infocafé “Bürgerengagement in Degerloch”, bei dem engagementwillige Bürger Mitmachmöglichkeiten kennenlernen. Der Frauenkreis sieht sich als Ermöglicher von Bürgeraktivitäten. Wer eine gute Idee hat, darf diese einbringen, und es wird nach Möglichkeiten gesucht, wie diese umgesetzt werden können. Dazu nutzt der Frauenkreis auch seine Kontakte in den Stadtteil. Die Ergebnisse einer solchen Kooperation sind z. B. “Degerlochs Schokoladenseiten”. Diese und der obengenannte “Kulturkoffer” eignen sich sehr gut für den Projekttransfer in andere Stadtteile.

Herr Dr. Stefan Dipper informierte über die  “Degerlocher Demenzkampagne – Nachbarn unterm Fernsehturm”. Es gab Schulungen für Menschen, die mit demenziell Erkrankten beruflich zu tun haben, sowie Vorträge mit Informationen zum Thema Demenz, aber auch Projekte unter Beteiligung Demenzkranker. Ziel der Kampagne war, das Thema so in die Bürgerschaft zu tragen, was auch gelang. Das Netzwerk, das die Kampagne vorbereitete, existiert weiter und macht jährlich noch eine handvoll Veranstaltungen zum Thema. Für andere Stadtbezirke, die an einer solchen Kampagne Interesse haben, stehen die Degerlocher Organisatoren für Auskünfte zur Verfügung. Den Kontakt stellen die Stadtteilvernetzer gerne her.

Die Degerlocher Stadtteilrunde, die Frau Regina Dipper vorstellte, ist ein Gremium mit langer Tradition: 25 Jahre wird es alt und zeichnet sich durch fachbereichsübergreifende Kooperation und Themenstellungen aus. Schulen, Kitas, Frauenkreis, Feuerwehr, Seniorenrat – viele Einrichtungen machen hier mit, noch mehr sind zum Mitmachen eingeladen. Aber es wurden auch die ‘Baustellen’ der Stadtteilrunde aufgezeigt: Viele Vereine nehmen nicht regelmäßig teil, es fehlt ein Budget und manchmal wäre auch mehr professionelle Unterstützung gut. So hat die Stadtteilrunde bspw. eine Webseite, die zu pflegen aber zeitlich schwierig ist – hier wäre mehr Unterstützung z. B. durch die Stadt wünschenswert.

“Degerlochs Schokoladenseiten”, von Frau Monika Lockemann präsentiert, – das sind fair-trade Schokoladen, die im Weltladen Degerloch gehandelt werden und Banderolen tragen, die von der Bürgerschaft im Rahmen eines Wettbewerbs gestaltet wurden – haben sich als voller Erfolg erwiesen. Dieses bürgerschaftlich initiierte Projekt, das in Kooperation mit dem Degerlocher Frauenkreis, dem Degerlocher Weltladen und der Stadtteilbibliothek  umgesetzt wurde, ist als Erfolgsmodell nun auch schon nach Möhringen transferiert worden, wo die dortige “Eine-Welt-Gruppe” entsprechende “Möhringer Schokoladenseiten” verkauft.

Fazit der Kurzvorträge und der anschließenden Diskussionen an unterschiedlichen Themen-Tischen:

Die bürgerschaftliche Arbeit in den Stadtteilen muss stärker gefördert. Es werden lokale Budgets, fachliche Unterstützung, aber auch Strukturen außerhalb der offiziellen Strukturen gebraucht, die sehr niedrigschwellig sind. Schlüsselpersonen können Multiplikatoren sein und sollten eingebunden werden.

Wie geht es nun weiter? Die Stadtteilvernetzer treffen sich das nächste Mal im Februar 2014 in Heslach. Das wird dann die dritte Station auf unserer ‘Vernetzungs-Tour’ durch Stuttgart sein. Alle, die das nächste Mal als Stadtteilvernetzer dabei sein wollen, egal ob städtisch, gemeinnützig oder bürgerschaftlich, sind herzlich eingeladen. Bitte verfolgen Sie dieses Blog – hier wird der nächste Termin veröffentlicht.

Die Stadtteilvernetzer treffen sich in Degerloch

Am Dienstag, 22.10.2013, sind alle, die sich in Stuttgart mit der Stadtteilvernetzung befassen, – egal ob städtisch, gemeinnützig oder bürgerschaftlich – zu unserem zweiten Treffen herzlich eingeladen. Wir sind ab 17.15 zu Gast beim Degerlocher Frauenkreis im Helene-Pfleiderer-Haus, Große Falterstr. 6.

In vier Kurzvorträgen erhalten wir einen Überblick über Vernetzungsprojekte in Degerloch. Wir erfahren mehr über

  • die Arbeit des Degerlocher Frauenkreises e.V.
  • die Degerlocher Demenzkampagne
  • die Stadtteilrunde Degerloch
  • aktuelle Vernetzungsprojekte

Danach wollen wir  an drei unterschiedlichen Tischen, jeweils unterstützt von einem Moderator, die folgenden Themen diskutieren:

  • die Degerlocher Demenzkampagne
  • kreative Wege, um die Bürgerschaft zu erreichen
  • Vernetzung im Stadtteil – was braucht es dazu?

Im Anschluss daran beginnt der offene Vernetzungs- und Gesprächsteil unseres Treffens.

Wir verbinden mit dieser Veranstaltung und unserer Initiative die Hoffnung, dass wir Stadtteilvernetzer uns untereinander besser kennenlernen und Wissen austauschen können. Und hoffen auf den Transfer erfolgreicher Projekte in andere Stadtteile und darauf, dass – ganz niedrigschwellig – neue Beziehungen und Partnerschaften geknüpft werden.

Heslach im Blick: “des Wohnens wert… des Lebens wert…”

Rückblick auf die Veranstaltung am 17. Juli 2013
im Generationenhaus Heslach der Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung

Es nimmt in unserer Gesellschaft immer mehr Raum ein – mehr Wohnraum und mehr Lebensraum: einen Lebensplan nach neuen, alternativen und selbstorganisierten Wohnformen zu suchen und zu finden.

Im Rahmen des Quartiersprojektes im Stuttgarter Süden “Heslach im Blick“ stellte eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Alexander Gunsilius vom Sozialamt der Stadt Stuttgart am 17. Juli 2013 im Generationenhaus Heslach unter dem Thema “des Wohnens wert… des Lebens wert…“ innovative Wohnformen und -projekte, die unser künftigen Leben begleiten werden, vor.

Die Resonanz an der Veranstaltung hat gezeigt, immer mehr Menschen sind gezielt an neuen sozialen Lebensformen interessiert. Gemeinschaftsorientierte und sozial-gemeinschaftliche Partnerschaften unter dem Aspekt nachbarschaftlicher Netzwerkunterstützung werden unser Leben in Zukunft immer stärker prägen.

In der bewusst als Informations- und gleichzeitig als Begegnungsabend angekündigten Veranstaltung zeigte sich in den viel Raum gelassenen Einzel- und Gruppengesprächen deutlich das große Interesse der anwesenden Bürger an zukunftsorientierten Wohnformen. Zuvor stellten Wohn-, Bau- und Interessensgemeinschaften ganz unterschiedliche Projekte und Initiativen vor. Vier bemerkenswerte Modelle von Wohn- und Lebensformen, die an dem Abend präsentiert wurden, bewiesen eindrucksvoll, wie Bürger in Zukunft wohnen und leben wollen bzw. können.

1.
Petra Schneider von der Wabe e. V. wohnt seit mehr als 12 Jahren mit vier weiteren Bewohnerinnen im obersten Stockwerk des Generationenhauses Heslach in einer Hausgemeinschaft der “Wabe“. Wie es dazu kam und wie sie in ihrem Wohnprojekt mit der engen Koppelung sozialer, kultureller und gesellschaftlich orientierter Einrichtungen lebt, schilderte Petra Schneider den Teilnehmern an der Veranstaltung auf bemerkenswert eindrückliche Weise.
mehr: “Wabe e. V.“ – gemeinschaftliche Wohnformen für Jung und Alt

2.
Mit der “NaGe 2012“, einer Nachbarschaftsgemeinschaft, die derzeit noch als GbR auftritt und bei der vier Familien mit jeweils zwei Kindern im Alter zwischen 1 und 5 Jahren ein Haus erworben haben, illustrierte Katharina Karle den spannenden und gleichzeitig auch lehrreichen Weg, wie sie zu diesem aus heutiger Sicht noch ungewöhnlichen Wohnprojekt für junge Familien zusammengefunden haben, das künftig als Lebensmittelpunkt ein gemeinschaftsorientiertes Wohnen unter individuellen Vorzeichen zum Ziel hat.
mehr: “NaGe 2012“ – gemeinschaftsorientiertes Wohnen unter einem Hausdach

3.
Michael Dirk, dessen Leben auf vielfältigste Form der Kunst gehört, gründete im Jahre 2000 das November Projekt Stuttgart, eine private Initiative zur Bildung eines generationenübergreifenden Lebensmodells. Ziel der inzwischen auf 18 Mitglieder angewachsenen Gruppe ist ein selbstbestimmtes Leben im Alter unter gegenseitiger Anteilnahme. Nun wird sein Traum zur Wirklichkeit: Im von der SWSG neu erbauten Stadtquartier Am Roten Stich in Zuffenhausen-Rot mietet der Verein 10 Wohnungen an, um den Mitgliedern ein gemeinsames selbstbestimmtes Wohnen im Alter zu ermöglichen.
mehr: “November Projekt Stuttgart“ – selbstbestimmte, individuelle Wohngemeinschaft im Herbst des Lebens

4.
Eine ganz andere Form der generationenübergreifenden Wohnpartnerschaft bietet das vom Sozialamt organisierte Wohnen mit Hilfe. Das gemeinsam angebotene Projekt der Landeshauptstadt Stuttgart und des Studentenwerkes Tübingen-Hohenheim vermittelt Studierenden und Auszubildenden zusammen mit älteren Menschen eine Wohngemeinschaft. Ältere bieten eine Unterkunft zu günstigen Mietkonditionen – Jüngere unterstützen Vermieter bei der Bewältigung ihrer Arbeiten im Haushalt. Wie wertvoll eine solche Win-Win-Wohnform ist, konnte Harald Habich vom “Bürgerservice Leben im Alter“ anschaulich vorstellen.
mehr: “Wohnen mit Hilfe“ – jüngere und ältere Menschen als Wohngemeinschaft auf Zeit