Bericht vom Treffen in Stammheim

Am 30.9.2014 waren die Stuttgarter Stadtteilvernetzer auf Einladung von Frau Schittenhelm und Frau Keppler, der dortigen stellvertretenden Bezirksvorsteherin, zu Gast in Stammheim. Hauptthema des Abends war die Netzwerkbildung in der offenen Altenhilfe, für die es in Stammheim mit dem dortigen Seniorenforum ein sehr gutes Beispiel gibt. Ferner wurde auch das Heimparlament im Luise-Schleppe-Haus vorgestellt, – ein innovatives Projekt, das von der Bürgerstiftung Stuttgart begleitet wurde.

Das Treffen fand im Foyer des Luise-Schleppe-Haus statt. Diese Pflegeeinrichtung bildet zusammen mit dem gegenüberliegenden Schloß, der Seniorenwohnanlage der ev. Altenheimat und der evangelischen Kindertagesstätte das Generationenhaus Stuttgart-Stammheim. Herr Steinemann, der Leiter der Kita, berichtete von der guten generationenübergreifenden Arbeit: rund 20 Projekte für Alt und Jung gemeinsam werden über das Jahr hinweg umgesetzt. Viele gute Ideen werden insbesondere auch von den Mitarbeiter/innen eingespeist.

Das Seniorenforum Stammheim wurde von Frau Keppler vorgestellt. In diesem treffen sich seit 2013 mindestens dreimal im Jahr sämtliche Organisationen und Gruppen des Stadtbezirks, die mit Senioren befasst sind: von der Diakoniestation und den Kirchengemeinden bis zu den Sportvereinen und der vhs. Auch der örtliche Handel, der auf Senioren spezialisiert ist, nimmt teil.  Im Jahr 2013 fand vom Seniorenforum organisiert ein Info-Tag für die Öffentlichkeit unter der Überschrift “Älterwerden in Stammheim” statt. Hier gab es Fachvorträge (u.a. über Brandschutz, Enkeltrick, Patientenverfügung ) und eine Ausstellung mit altersrelevanten Produkten, auf der sich auch der örtliche Fachhandel präsentieren konnte. Im nächsten Jahr wird der Schwerpunkt des Infotages auf dem Thema “Demenz” liegen, auch hier werden Spezialisten für Vorträge eingeladen und es findet eine Vernetzung mit den entsprechenden Stuttgarter Organisationen für Demenz statt.

Ziele des Stammheimer Seniorenforums sind: sich kennenlernen, sich vernetzen, Doppelstrukturen vermeiden und Themen öffentlich bearbeiten, die für Senioren von Relevanz sind. Im Unterschied zu manch anderen Netzwerken in der offenen Altenhilfe ist das Seniorenforum Stammheim durch große organisationale Vielfalt gekennzeichnet und damit auch durch eine große Ressourcenbreite, die sich in Form von Wissen und Kontakten ausdrückt und vom Sport über Kirche und VdK bis zur Bildung und der ambulanten Altenhilfe reicht.

Welches sind die Voraussetzungen, damit ein solches Netzwerk sich in der offenen Altenhilfe etablieren kann? Man braucht nach Aussagen der Praktiker:

  • ein oder zwei Netzwerkknüpfer/innen, die vor Ort über viele Beziehungen verfügen und in der Lage sind, unterschiedliche Gruppen an einen Tisch zu bringen
  • eine (Bezirks)Verwaltung, die das Vernetzungsziel fördert
  • einen vollständigen Überblick über die Zielgruppen vor Ort bzw. eine Adressensammlung
  • persönliche Ansprache der Zielgruppen

In Stammheim begünstigt generell die räumliche Größe des Bezirks mit rund 12.000 Bewohner/innen Vernetzungsbemühungen vor Ort. “Man kennt sich” – so der Tenor der Stammheimer beim Treffen der Stadtteilvernetzer. In größeren Bezirken ist die Vernetzung eventuell schwieriger, so dass es Sinn machen könnte, im Stadtteil und nicht gleich auf Bezirksebene anzufangen.

Frau Schittenhelm stellte noch das Heimparlament im Luise-Schleppe-Haus vor, – ein höchst innovatives Modell, denn bis heute gibt es bei über 50 stationären Pflegeeinrichtungen in Stuttgart nur vier, die neben dem gesetzlich vorgeschriebenen Heimbeirat noch freiwillig gemeinwesenorientierte Beteiligungsstrukturen institutionalisiert haben.  Das Heimparlament umfasst 16 Delegierte aus dem Generationenhaus und dem Stadtteil. Es bietet sich zur Nachahmung auch in anderen Pflegeeinrichtungen an. Aus diesem Grund werden wir in einem gesonderten Artikel noch ausführlicher auf das Heimparlament eingehen und auch den Flyer des Gremiums hier veröffentlichen, – schauen Sie also bei Gelegenheit wieder auf unserer Webseite vorbei.

Zum Abschluss nochmals herzlichen Dank an die Stammheimer Beteiligten, die beim Stadtteilvernetzer-Treffen mitwirkten, und an das Luise-Schleppe-Haus für die Nutzung des schönen Foyers. Das nächste Treffen der Stadtteilvernetzer wird voraussichtlich auf dem Hasenberg im Stuttgarter Westen stattfinden. Hier  wird derzeit auch an einem Quartierskonzept gearbeitet, – den Termin finden Sie dann in der sidebar links oben.

Fotoausstellung im Generationenhaus Heslach

Fotografien “Gesichter und Augenblicke” von Mehmet Werner im Café Nachbarschafft des Generationenhauses Heslach vom 16. September bis 31. Oktober 2014

Der Fotograf Mehmet Werner ist im Generationenhaus Heslach ehrenamtlich tätig und fotografiert dort seit 6 Jahren Menschen, die mit der Einrichtung auf vielfältige Weise verbunden sind.  –> Mehr …

Fotoausstellung_GHH
Im Gebrüder Schmid Zentrum des Generationenhauses Heslach sind jederzeit Menschen verschiedenen Alters, unterschiedlicher Nationalitäten und Kulturen willkommen. Der generationenübergreifende und interkulturelle Austausch trägt viel zur Verständigung bei und fördert das Lernen voneinander und miteinander. Dies zeigt Mehmet Werner mit seinen Fotografien “Gesichter und Augenblicke”.

Die Stadtteilvernetzer besuchen Feuerbach

Mehr als zwanzig Teilnehmer/innen kamen zum vierten Treffen der Stuttgarter Stadtteilvernetzer in das Service- und Quartiershaus der Samariterstiftung im Quartier “Feuerbacher Balkon” und Umgebung. Wo früher einmal das Feuerbacher Krankenhaus stand, befindet sich nun ein Neubauviertel mit über 500 Bewohnern. Herr Schlegel, unser Gastgeber informierte gemeinsam mit Freiwilligen und der stellvertretenden Feuerbacher Bezirksvorsteherin, Frau Ramp, über die Vernetzungsstrukturen im Quartier “Feuerbacher Balkon” und darüber hinaus.

Herr Schlegel ging auf die Rolle des Quartiershauses ein, das inmitten des Neubaugebietes liegt, in direkter Nachbarschaft von Wohnungen der Behindertenhilfe des bhz, einer Kindertagesstätte und einer Tagespflege. Die Samariterstiftung will mit ihren Aktivitäten im Quartiershaus – das selbst ein Ort des generationenübergreifenden Wohnens ist – eine lebendige Nachbarschaft bilden. Diese Zielsetzung stößt bei den Bürgern im Neubaugebiet und in der Umgebung auf Resonanz, so dass Aktivitäten wie das regelmäßige Quartierscafé, die wöchentlichen “Spiel und Spaß”-Runden mit den Bewohner/innen des bhz und das gemeinsame Backen mit der Kindertagesstätte sehr gut angenommen werden. Herr Schlegel betonte, dass die Samariterstiftung nicht mit einem fertigen Programm ins Quartier ging, sondern dass die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner ausschlaggebend dafür sind, welche Projekte letztlich auf die Beine gestellt werden. Frau Wetzer vom bhz stellte das gute Miteinander im Quartier heraus, – die Menschen mit Behinderungen, die hier leben, sind als Nachbarn akzeptiert.

Frau Ramp vom Bezirksamt sagte, dass Feuerbach eine gute Willkommenskultur schaffen will. Sowohl das Quartiershaus als auch das bhz sind wichtige Akteure im Umfeld, deren Vernetzungsaktivitäten vom Bezirksamt unterstützt werden. Herr Schlegel ging auch auf die Vernetzung des Quartiers mit den umliegenden Vierteln bzw. mit anderen Feuerbacher Gebieten ein. Um örtliche Vereine an das Neubaugebiet anzudocken bietet das Quartiershaus Räume für Initiativen aus dem Stadtteil an. Die vhs ist mit einem Bildungsangebot im Quartiershaus schon präsent. Andere Interessierte aus Feuerbach dürfen sich gerne bei Herrn Schlegel melden (Tel. 814 779 102). Vernetzungsstrukturen zwischen Bürgern und zwischen Bürgern und örtlichen Organisationen aufzubauen braucht Zeit. Ein professioneller Vernetzer oder eine Vernetzerin kann hier eine wichtige Rolle spielen. Generell ist es eine große Herausforderung, Migranten und  jene Bürger zu erreichen, die zurückgezogen leben, gerade auch im Alter. Obwohl hier der Bedarf nach Unterstützung und sozialen Kontakten häufig am größten ist.

Die Samariterstiftung hat noch viele Ideen, die sie ins Quartier einbringen kann: ein Tauschring ist ebenso angedacht wie eine Stiftung. Für alle diese Projekte braucht es Freiwillige und Bürger, die Hilfe und Unterstützung auch annehmen. “Die persönliche Ansprache ist das Wichtigste”, resümiert Herr Schlegel, so erreicht man die Bürger im Quartier am Besten.

Die Stadtteilvernetzer danken dem Quartiershaus für die Gastfreundschaft und wünschen weiterhin viel Erfolg bei der Vernetzung vor Ort!

Nach dem Input von Herrn Schlegel und den anderen Feuerbachern kamen wir zum Schwerpunkt-Thema unseres Treffens: “Tauschringe als Form der Nachbarschaftshilfe”, – dazu gibt es einen gesonderten Artikel hier im Blog.

Zum Abschluss unseres Treffens informierte Herr Lange aus Heslach, der im dortigen Generationenhaus aktiv ist, über die neuen “Heslacher Schokoladenseiten”. Zur Erinnerung: das Projekt stammt aus Degerloch (siehe Degerlochs Schokoladenseiten”) und wurde nun über das Forum der Stadtteilvernetzer nach Heslach gebracht. Herr Lange zeigte die fair-trade-Schokolade mit der hübschen Heslach-Banderole und den Kurzgeschichten von ihm auf der Innenseite. Es sind nun einige Aktionen geplant, um Bürger/innen in die Gestaltung der Schokoladen-Banderole mit Schreib-/Mal- und Fotowettbewerben einzubeziehen. Herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Projekttransfer!

Heslach im Blick … des Wohnens wert … des Lebens wert …

HiBStuttgart-Süd: vor Ort und mittendrin
Das 2. Forum für mehr Wohn- und Lebensqualität
im Quartier am 15. Mai 2014 – ein Rückblick


Auch die 2. Veranstaltung im Rahmen des Quartierprojektes “Heslach im Blick” am Donnerstag, 15. Mai 2014, zeigte, immer mehr Bürgerinnen und Bürger in unserem Viertel haben ein starkes Interesse an neuen sozialen Wohn- und Lebenskonzepten. Stand in der Auftaktveranstaltung am 17. Juli 2013 der Fokus noch eindeutig auf gemeinschaftsorientierten und selbstorganisierten Wohnformen, wurden dieses Mal auch sozial geprägte nachbarschaftsorientierte Projekte und Initiativen vorgestellt.

Die rege Beteiligung im sehr gut besuchten Rudolf Schmid Saal des Generationenhauses Heslach durch gezielte Fragen während der einzelnen Vorträge wie auch in den jeweiligen intensiven Einzelgesprächen und Gruppendiskussionen im Anschluss an die Veranstaltung unterstreicht, “… des Wohnens wert … des Lebens wert …“ beschäftigt die Heslacher Bewohner – hat inzwischen für die Bürgerinnen und Bürger einen hohen Stellenwert im Quartiersleben.

Eine besondere Note bekam die Veranstaltung durch die musikalische Begleitung von Vladimir Romanov, der den Anwesenden mit seinen Klavierstücken einen schönen kulturellen Genuss schenkte.

❊ ❊ ❊

Interessierte, die die Informationsveranstaltung nicht erleben konnten, finden hier ein zusammenfassendes Resümee aller Vorträge. Die darin angegebenen Verlinkungen geben eine vertiefende Information für jeden, der mehr über die einzelnen Projekte und Initiativen erfahren möchte:

M.KunertMichael Kunert
von der Kontaktstelle Baugemeinschaften:
Bürger bauen mit
Baugemeinschaften und gemeinschaftliches Wohnen in Stuttgart

 

S.LangerSandra Langer
vom Amt für Umweltschutz:
SEE – Stadt mit Energieeffizienz
Energie in Zukunft:
Was können wir heute vor Ort dafür tun?

S.GedikSalman Gedik
Lebensmitteleinzelhändler aus Heslach:
Ein Geschäft auf eine andere Weise
Neben Lebensmitteln auch
Nachbarschaftshilfe im Angebot

AltenknüpferSonja Wörtmann und Claus Sendler
von den “Altenknüpfern“:
Gemeinsam statt einsam
Elf Senioren in ihrer selbstorganisierten
Wohn- und Lebensgemeinschaft

B.LangeBernd Lange
über ein “Transferprojekt“ für den Stuttgarter Süden:
Heslach gibt was her
“Heslach im Blick“
zeigt sich von seiner Schokoladenseite

“>SEE< - Stadt mit Energieeffizienz"

Energie in Zukunft: Was können wir heute vor Ort dafür tun?

Energieeffizienz ist mehr denn je ein Thema, das jede Bürgerin und jeden Bürger brennend beschäftigen wird. Sandra Langer vom Amt für Umweltschutz der Stadt Stuttgart machte gleich zu Beginn ihres Vortrages deutlich, wie sich der Energieverbrauch in den unterschiedlichen Bereichen aufteilt. Dabei zeigt sich, dass private Haushalte mit knapp 40% den höchsten Anteil an Energien wie Strom, Gas, Fernwärme und Erdöl verbrauchen.

Amt_für_Umweltschutz
Aufteilung der Energieverbräuche

Grund genug, sowohl Mieter als auch Haus- und Wohnungseigentümer über die Möglichkeiten zu informieren, wie im Einzelnen Energieeinsparungen erreicht werden können. Nur so ist das gemeinsame Ziel, den Energieverbrauch um 20% zu reduzieren, zu erreichen. Und: Gerade in Heslach gibt es bei Wohngebäuden einen hohen Anteil an alter Bausubstanz, die unter energetischen Gesichtspunkten überproportional belastet sind. Hier könnte der Ausbau der Fernwärme eine effiziente Lösung sein.

Mit ihrem Vortrag zeigte Sandra Langer auf, was jeder Einzelne von uns dazu beitragen kann, mit den Energien, die wir verbrauchen, in Zukunft ökonomischer und ökologischer umzugehen: sparsamer und damit kostenbewusster, effizienter und damit umweltbewusster. Und: Zusammengefasst kommt die Energieeffizienz unserer Wohn- und Lebensqualität im Quartier zugute.

Die Bedeutung des Themas wird auch dadurch untermauert, dass das Generationenhaus Heslach mit verschiedenen Veranstaltungsschwerpunkten den Monat Mai zum „Energiesparmonat“ gemacht hat.

Im Zusammenhang dazu gibt es im Rahmen des Forschungsprojektes “SEE – Stadt mit Energieeffizienz“ eine kostenlose Energieberatung, die alle Mieter und Wohnungseigentümer Stuttgarts in Anspruch nehmen können – und auch sollten.

“Ein Geschäft auf eine andere Weise”

Gedik_Auftakt

 

Der Heslacher Lebensmitteleinzelhändler
Salman Gedik
hat Nachbarschaftshilfe in seinem Angebot


Von außen ist das kleine Lebensmittelgeschäft Gedik in der Taubenstraße wie viele andere auch: Vor dem Laden präsentiert sich ein buntes Angebot von Obst und Gemüse und lädt zum Kaufen ein. Doch im Inneren spürt der Kunde sofort, es ist etwas anderes, was ihn erwartet: Ein Händler, der zuhört, der mit seinen Kunden spricht, der hilft, der sein Geschäft nicht nur als Verkaufen sieht…

Gedik_1

Salman Gedik erzählte den Besuchern der Veranstaltung, wie er sein “Geschäft“ versteht. Und das seit nunmehr 19 Jahren. Seine Kunden, die auf unter unterschiedlichste Weise vorübergehend oder auch für immer in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, werden von ihm und seinen Mitarbeitern versorgt: Ein Anruf genügt, die Lebensmittel werden ins Haus bzw. in die Wohnung gebracht. Nicht nur das, auch Päckchen, Pakete und sonstige Lieferungen nimmt er entgegen und trägt sie weiter in die Wohnung. Und auch Besorgungen von Dingen, die er selbst nicht in seinem Angebot hat, führt er genau so durch, wie er den Kasten Mineralwasser schleppt oder Medikamente aus der Apotheke besorgt. Und das alles, ohne auch nur einen Cent mehr für seine Dienstleistungen zu verlangen.

Gedik_3Gedik_4

Nachbarschaftshilfe, die für Salman Gedik selbstverständlich ist. Und die eindrucksvoll zeigt, wie gemeinschaftliches Leben im Quartier auch aussehen kann. Sich um seine unmittelbare Nachbarschaft kümmern, auf die Bedürfnisse und Sorgen seiner Mitmenschen eingehen… für einen Lebensmittelhändler eine bemerkens- und nachahmenswerte Bereicherung im sonst üblichen Angebot seines Geschäfts. Es passt zu Heslach.

“Gemeinsam statt einsam”

Alle reden vom Netzwerken – die “Altenknüpfer“ haben eines geknüpft

Ein Blick über Heslach hinaus, doch ein Beispiel, das auch Heslach gut zu Gesicht stehen kann: Im Scharnhauser Park in Ostfildern haben elf Menschen – fünf Ehepaare und eine alleinlebende Bewohnerin – ihr Wohn- und Lebenskonzept verwirklicht. Die “Altenknüpfer“ leben seit mehr als 10 Jahren in ihrem selbstorganisierten Wohn- und Nachbarschaftsprojekt gemeinschaftlich und dennoch jeweils in ihren eigenen vier Wänden zusammen.

AltenknüpferSonja Wörtmann und Claus Sendler vermittelten den Besuchern ein lebendiges Bild über ihre Form der Wohngemeinschaft – ein Netzwerk von Senioren, für die sich das nachbarschaftliche Miteinander zum Lebensinhalt entwickelt hat. Es ist zum wesentlichen Bestandteil für ihre Lebensqualität geworden, die inzwischen auch auf die weiteren Bewohner von 20 Wohnungen in den beiden “Stadtvillen“, wie sie die Altenknüpfer nennen, übergreift. Die Hälfte davon hat Migrationshintergrund – es ist zu einem belebenden Multikulti-Wohnnetzwerk geworden.

Die beiden Altenknüpfer unterstrichen in ihrer Vorstellung, wie wichtig es ist, in der Entstehungsphase eines solchen Wohnprojektes Menschen zu finden, bei denen die “Chemie stimmt“ und die bereit sind, einen geplanten gemeinsamen Weg des Wohnens verantwortlich mitzugehen. Sehr anschaulich berichteten sie, wie ihr heutiges Leben in ihrem Nachbarschaftsnetzwerk aussieht, was sie an Aktivitäten unternehmen oder auch nicht tun, wie sie sich gegenseitig unterstützen – kurz, wie ihr Miteinander des “Gemeinsam statt einsam“ aussieht.

Am Ende brachte es Claus Sendler, lange Zeit Süd-Bürger aus Kaltental, auf den Punkt: Mit ihrem Leitsatz “Jeder sollte das Maß an Nähe und Distanz respektieren, das der andere braucht“, haben elf Senioren ihre Wohn- und Lebensform verwirklicht.

“Heslach gibt was her”

“Heslach im Blick“ zeigt sich von seiner Schokoladenseite

Eine Schokolade für Heslacher Bürgerinnen und Bürger… für unser Quartier ist dies neu. Doch nicht in anderen Stadtteilen Stuttgarts. So kam die Idee dazu aus Degerloch, wo Degerlochs Schokoladenseiten seit Jahren ein Renner sind.

Bernd Lange präsentierte nun die Heslacher Version. Er machte gleich am Anfang deutlich, dass die Idee “geklaut“ ist – doch warum das Rad neu erfinden, wenn es bereits erfolgreich rollt?! Warum gibt es jetzt diese Schokolade? Es sind zunächst zwei unterschiedliche Tafeln: eine von “Heslach im Blick“ und eine weitere vom Gebrüder Schmid Zentrum im Generationenhaus Heslach.

Die Schokolade ist ein Fair-Trade-Bio-Produkt, die von einer Genossenschaft von Kleinbauern in Ecuador hergestellt wird. Die Gewinne gehen 100%ig an die zugehörigen Kleinbauern – rund 850 Kichwa-Familien –, um eine nachhaltige Entwicklung im Sinne von Bildung und Gesundheitsfürsorge zu fördern und ihre Lebensexistenz zu sichern.

Da Stuttgart-Süd die Zertifizierung zum Fair-Trade-Stadtbezirk beantragt hat, gibt diese Auszeichnung der Schokolade einen besonderen Wert. Hinter dem Konzept der Heslacher Schokolade steht eine weitere Idee: Die Bürgerinnen und Bürger im Stuttgarter Süden sollen aktiv eingebunden werden. In unserem Quartier zu leben, heißt auch, unser Quartier zu gestalten. Die jetzigen Banderolen zeigen, wie das künftig aussehen kann.

Für weitere Schokoladentafeln werden die Bewohner motiviert, ihren Beitrag zu leisten. Mit Foto-, Schreib-, Mal- und anderen Wettbewerben werden sie ermuntert, ihre schönsten Bilder oder Geschichten aus oder über Heslach einzureichen. Und die allerschönsten davon werden prämiert und dann die weiteren Schokoladen verzieren.

Schokolade für den Stuttgarter Süden – von den Bürgerinnen und Bürgern im Stuttgarter Süden gestaltet. Es ist doch ein verlockendes Angebot, das sicherlich Appetit auf mehr macht.

Mai 2014: Das Generationenhaus Heslach ganz im Zeichen des Energieeinsparens

»Mit Energie richtig haushalten: 
ökologisch und ökonomisch mit Wasser, Strom und Gas leben«
Das Gebrüder Schmid Zentrum lädt ein zum Veranstaltungsschwerpunkt
“Energiesparmonat im Generationenhaus Heslach”

Das warme Wasser beim Duschen, die wohlige Wärme in den eigenen vier Wänden, das Kochen leckerer Gerichte, das Licht in unserer Wohnung… wir schätzen unsere Annehmlichkeiten, die uns die unterschiedlichen Energiequellen bieten. Für Energien, für die wir allerdings auch immer mehr bezahlen müssen. Und die auch unsere Umwelt mehr und mehr belasten. Unsere Energien sind nicht unendlich. Das gilt für alle Bereiche und insbesondere auch für jeden Privathaushalt.

Die Energiewende ist in aller Munde, und auch im Bewusstsein der Bürger inzwischen verankert. Die Stadt Stuttgart hat sich dafür ehrgeizige Ziele gesetzt: 2020 sollen in unserer Stadt 20% weniger Energien verbraucht werden als im Jahr 1990. Ein Wert, der die energetischen Ziele unterstreicht: In dieser Zeit sind zusätzlich 3 Milliarden Kilowattstunden einzusparen – in etwa der gesamte Energieaufwand, den alle privaten Haushalte jährlich zum Heizen verbrauchen.

In Zusammenarbeit mit der Uni Stuttgart, dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik und der EnBW als Netzbetreiber hat das Amt für Umweltschutz ein Maßnahmenpaket entwickelt, um die Einsparziele im Rahmen eines dynamischen Prozesses zu erreichen. Das Forschungsprojekt “Stadt mit Energieeffizienz – SEE Stuttgart“ unterstützt diese Umsetzung. Eingebunden sind private Haushalte, Verkehr, Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen sowie die städtischen Liegenschaften. So werden bspw. 700 Haushalte zu ihrem Verhalten beim Energieverbrauch befragt und – was besonders wichtig ist – auch beraten.

Neben den Teilnehmern der Haushaltsberatung sind auch alle anderen Privathaushalte aufgerufen, die Energieeffizienz in der Stadt zu unterstützen. Einen ersten Schwerpunkt bildet dabei der Stadtbezirk Heslach, in dem alle Bürgerinnen und Bürger im Quartier umfassend informieren werden, wie sie selbst bei der Energiewende mit entscheidenden Schritten und Maßnahmen zur Einsparung von Energien und zur Verbesserung unserer Umwelt beitragen können.

Im Rahmen eines “Energiesparmonats“, der über den gesamten Mai diesen Jahres im Generationenhaus Heslach veranstaltet wird, bekommen alle Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers die Gelegenheit, sich ein Bild über die unterschiedlichen Möglichkeiten und Maßnahmen von Energieeinsparkonzepten zu verschaffen. Mit Präsentationen, Ausstellungen, Filmen, Vorträgen, Diskussionen und Beratungsgesprächen sowie auch Aktivitäten “spielerischer Art“, wie bspw. eine Energie-Kinderrallye oder die Erstellung eines ökologischen Fußabdrucks, können sich täglich den ganzen Monat über alle Interessenten informieren und natürlich auch beraten lassen.

Schwerpunkte bilden dabei Energiespartipps für Bewohnerinnen und Bewohner eines Gebäudes – sowohl Mieter als auch für Wohnungseigentümer –, allgemeine und individuelle Basischecks zum Energiesparen ergänzen das Angebot. So werden u. a. der Caritasverband an Informationsabenden wertvolle Energiespartipps geben; thematisiert wird auch, wie vor allem auch einkommensschwache Haushalte unterstützt und gefördert werden können, wenn sie sich für Maßnahmen zur Energieeinsparung entschließen. Oder das Energieberatungszentrum stellt Lösungen vor, wie bestehende Gebäude nach ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten saniert werden können. Und die Stadtwerke Stuttgart informieren über die Hintergründe der oft im Zusammenhang mit der Energiewende genannten Energiepreise, unter dem Titel “Einflüsse und Treiber der Energiepreisentwicklung“. Darüber hinaus stellt der Mieterverein in einer Podiumsdiskussion den zur Kommunalwahl stehenden Gemeinderäten konkrete Fragen zum Thema Energiewende in Stuttgart; alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, an der Diskussion teilzunehmen.

Das gesamte Veranstaltungsprogramm des “Energiesparmonats“ im Generationenhaus Heslach zeigt, wie wichtig der Stadtbezirk die Energiewende nimmt. Und auch, wie notwendig es ist, seine Bürgerinnen und Bürger so umfassend und vielfältig wie möglich über das zu informieren, was sie aus eigenem Antrieb beitragen können. Letztlich – um es ganz pragmatisch auszudrücken – schont die Energieeffizienz den Geldbeutel jedes Einzelnen. Und wir alle tragen mit dazu bei, dass es nicht nur uns sondern auch unserer Umwelt besser geht.

Das Gebrüder Schmid Zentrum im Generationenhaus Heslach lädt alle Bürgerinnen und Bürger im Quartier und auch in ganz Stuttgart herzlich ein, sich im Monat Mai (der ja bekanntlich alles neu macht) einem Thema zu widmen, das uns alle angeht: Wie gehen wir künftig mit unseren Energien um? Und das wird auch ganz gewiss positive Auswirkungen auf unsere ganz persönliche Energiebilanz haben.

Übrigens: Das Konzept für die gesamte Veranstaltung des “Energiesparmonats im Generationenhaus Heslach” wurde in Zusammenarbeit mit dem Gebrüder Schmid Zentrum von Sophia Alcántara (ZIRIUS, Forschungszentrum der Uni Stuttgart) und Sandra Langer (Amt für Umweltschutz, Stuttgart) vom Projektteam SEE angeleitet. Sophia Alcántara bei der Verabschiedung des Konzeptes: “Die Einrichtung wird als Vorreiter für Energiesparmaßnahmen eine echte ’Leuchtturmfunktion’ einnehmen. Es ist toll, wie groß das Engagement ist. Man merkt richtig, die Energie dazu kommt hier aus eigenem Antrieb“.

Einladung zur 2. Veranstaltung “Heslach im Blick … des Wohnens wert … des Lebens wert …“

Heslach im Blick: Das Forum für mehr Wohn- und Lebensqualität im Quartier.
Im letzten Jahr startete eine Veranstaltungsreihe, die die Bürgerinnen und Bürger im Stuttgarter Süden über sozial geprägte und gemeinschaftsorientierte Wohn- und Lebensformen informiert. Mehr noch, es werden dabei interessierten Menschen alternative und selbstorganisierte Lebens- und Nachbarschaftsprojekte vorgestellt und diskutiert, die für jeden Einzelnen ein wertvoller Beitrag für mehr Wohn- und Lebensqualität im Quartier bedeutet.

Das Quartiersprojekt “Heslach im Blick … des Wohnens wert … des Lebens wert …“ bietet am 15. Mai 2014 unter dem Schwerpunktthema “Stuttgart-Süd: vor Ort und mittendrin“ wiederum ein Veranstaltungsforum, zu dem alle Bürgerinnen und Bürger im Quartier herzlich eingeladen sind.

Auch dieses Mal steht die Vorstellung von bemerkenswerten Wohnprojekten im Vordergrund der Veranstaltung: Michael Kunert von der Kontaktstelle für Baugemeinschaften beim Stadtplanungsamt Stuttgart zeigt Lösungen für die Umsetzung gemeinschaftsorientierter Bauvorhaben auf. Claus Sendler, einer von elf “Altenknüpfern“, berichtet über ihr selbstorganisiertes Wohn- und Nachbarschaftsprojekt “Scharnhauser Park“ in Ostfildern. Zwei Beispiele, die untermauern, dass sie auch im Stuttgarter Süden Vorreiter- bzw. Nachahmerfunktion übernehmen können.

Des Weiteren zeigt “Heslach im Blick“ eindrucksvolle Beispiele von Bürgern für Bürger, wie sozial orientierte Nachbarschaftshilfe und ein Fair-Trade-Unterstützungsprojekt in Heslach umgesetzt werden: Der Heslacher Lebensmitteleinzelhändler Salman Gedik erzählt, wie er sein Geschäft versteht, um seine Kunden, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, glücklich zu machen – soziale Nachbarschaftshilfe als Dienstleistung. Bernd Lange stellt ein in Degerloch erfolgreich verkauftes Fair-Trade-Produkt vor, das einer Kleinbauerngenossenschaft in Ecuador ihre Existenz sichern hilft. Und das nun im Sinne eines für die Bürger aktiven “Transferprojektes“ im Rahmen der jüngsten Fair-Trade-Zertifizierung des Stadtbezirks Süd auch für Heslach umgesetzt wird.

Zu guter Letzt aus aktuellem Anlass wird Sandra Langer vom Amt für Umweltschutz über das Projekt “Stadt mit Energieeffizienz >SEE<“ berichten: Im Generationenhaus Heslach findet im Mai ein “Energiesparmonat“ statt, bei dem Heslacher Bürger umfassend informiert werden, wie sie Energiekosten für Strom, Gas, Wasser und Heizung effizient einsparen können – im Rahmen des Projektes werden im Generationenhaus zahlreiche Aktionen und auch Umsetzungsmaßnahmen zu dem Thema “Energie für die Zukunft – was können wir heute dafür tun?“ durchgeführt.

Im Anschluss besteht wiederum die Möglichkeit, sich in unmittelbare Gespräche mit Initiativgruppen und Organisationen über unterschiedliche Wohn-, Lebens- und Nachbarschaftsprojekte einzubinden, um aus erster Hand für sich selbst wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Kompetente Ansprechpartner z. B. des “Pflegestützpunktes“, vom “Bürgerservice Leben im Alter“, der “DRK-Wohnberatung“ und vom “Betreuten Wohnen des Wohlfahrtwerkes“ stehen Rede und Antwort, wenn es sowohl um Fragen des selbstbestimmten Wohnens im Alter als auch um Lösungen für hilfe- und pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen geht.

Für die musikalisch erlesene Untermalung des Abends begleitet Vladimir Romanov am Klavier die Gäste. Der Konzertpianist und Komponist hatte mit seiner Vertonung des Werkes “Stabat Mater“ am 6. April 2014 seine Welturaufführung in der Stuttgarter Liederhalle.

Die Veranstaltung findet statt am:
Donnerstag, 15. Mai 2014 von 18:00 Uhr bis 19:45 Uhr
im Generationenhaus Heslach der Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung, Gebrüder-Schmid-Weg 13.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.