Internationale Bauausstellung 2027 Stadtregion Stuttgart – Partizipation erwünscht!

100 Jahre nach der Bauausstellung des Deutschen Werkbunds, in deren Rahmen die Stuttgarter Weissenhofsiedlung entstand, startet erneut eine Internationale Bauausstellung der StadtRegion Stuttgart (IBA ’27), die zehn Jahre lang dauert und 2027 ihre Ergebnisse präsentiert. Es geht bei einer Bauausstellung nicht nur um das Thema “Bauen” im engeren Sinn, sondern im Fall der Stuttgarter IBA um die Frage: Wie leben, wohnen, arbeiten wir im digitalen und globalen Zeitalter? – also um eine Frage, die auch Engagierte und Initiativen in den Stadtteilen berührt.

Bürgerbeteiligung ist ein wichtiger Bestandteil der IBA und so haben sich vier Foren gebildet, bei denen jedermann/jedefrau und Initiative aus Stuttgart und der Region mitarbeiten kann. Die Foren-Themen:

  • Politik und Gesellschaft
  • Forschung und Technologie
  • Wirtschaft und Mobilität
  • Planen und Bauen

Im Forum “Politik und Gesellschaft” gibt es z.B. die Untergruppen:

  • Wohnen im Umbruch und Wandel
  • Integration und Inklusion
  • Digitalisierung, Big Data, Smart Cities

Die Arbeit der Foren wird in den IBA-Plenen am 23. Mai und 21. November 2019 vorgestellt.

Zukunftsweisende zivilgesellschaftliche Projekte können sich auch um eine Aufnahme in das IBA-Netzwerk bewerben: “Gefragt sind modellhafte, anspruchsvolle und grundlegend neuartige Projekte zur regionalen und städtischen Raumentwicklung: kleine und große innovative Bauvorhaben, Projekte zur Quartiersentwicklung, Infrastrukturmaßnahmen, Forschungsvorhaben, experimentelle Veranstaltungsformate, neuartige Planungsprozesse, Ausstellungen, Kongresse”. Zur Aufnahme ins IBA’27-Netz begründen die möglichen Projektträger ihre Vorschläge anhand eines Fragebogens. Sie zeigen die Innovationsleistung und Modellhaftigkeit des Projekts, die regionale Relevanz und das Potenzial für eine internationale Ausstrahlung. Projektvorschläge können jederzeit über den gesamten Zeitraum der IBA’27 eingereicht werden.

Bürgerbeteiligung in der Praxis

Wie sieht gute Bürgerbeteiligung heutzutage aus? Welche Verfahren und Methoden sollte man wann, wie und warum nutzen? Welche guten Beispiele aus der Praxis gibt es?

Diese Fragen beantwortet eine neue Broschüre der Stiftung Mitarbeit. 60 Autoren stellen darin 30 Beteiligungsmethoden vor. Die Broschüre hat 320 Seiten und kostet 17 Euro. Zu beziehen ist sie direkt bei der Stiftung Mitarbeit oder über den Buchhandel:
https://www.mitarbeit.de/publikationen/shop/buergerbeteiligung_in_der_praxis/

 

Öffnung von Pflegeheimen ins Quartier – was ist wichtig?

Beim ersten Treffen der Stadtteilvernetzer in 2018 waren wir im Anna Haag Mehrgenerationenhaus in Bad Cannstatt zu Gast.  Wir diskutierten über die Öffnung von Pflegeheimen ins Quartier. Kurzreferate kamen hierzu von Frau Hoffmann vom Anna Haag Mehrgenerationenhaus und von Frau Dinkelacker-Strika und Frau Krauß vom DRK Seniorenzentrum “Haus im Sommerrain”. Beide Häuser betreiben eine aktive Quartiersarbeit.

Die folgenden Punkte kristallisierten sich in der Diskussion als wichtige Voraussetzungen heraus, damit eine Öffnung in den Stadtteil gelingt. Sie können Pflegeheimen und lokalen Netzwerken als Anregung dienen:

  • Es braucht Räume, die Begegnungen ermöglichen wie bspw.  ein nachmittägliches Haus-Café, einen Raum für Sport, Bastel- oder IT-Angebote, ein Eingangsbereich mit einer “Lounge” oder einem “Marktplatz”
  • regelmäßige Veranstaltungen für Hausbewohner/innen und Bürger/innen aus dem Quartier: z.B. Sportangebote, die ein lokaler Sportverein anbietet; Gottesdienstangebote seitens der örtlichen Kirchengemeinden; Stadtteilfrühstück; IT-Handy-Schulung usw.
  • Veranstaltungs-Highlights wie bspw. eine Theateraufführung, ein Musical, entweder von externen Anbietern oder als Koproduktion von Heim und Quartierseinrichtungen
  • Öffentlichkeitsarbeit: die Bürgerinnen und Bürger im Quartier müssen über die Aktivitäten des Heims informiert sein. Schwellenängste müssen abgebaut werden (“Darf man als Externer ohne pflegebedürftige Angehörige überhaupt in das Heim hinein” – das fragen sich in der Praxis nicht wenige Bürger)
  • Offenheit auf Seiten des Pflegeheims, aber auch auf Seiten der  Bürger/innen: beide Seiten müssen neugierig aufeinander sein
  • einen Treiber bzw. Katalysator, der die Öffnung vorantreibt, sehr kommunikativ und umgänglich ist
  • Viele Ehrenamtliche – ohne die geht es nicht
  • Geld – denn eine Öffnung ins Quartier kostet etwas. Räume, Begegnungen, Schulungen, kulturelle Highlights, Öffentlichkeitsarbeit, – all das will finanziert sein. Herr Schlegel von der Samariterstiftung zählte einige mögliche Finanzierungsquellen für die Quartiersarbeit auf: u.a. Eigenmittel des Trägers, Fördermittel aus Landes- und Bundesprogrammen, Entgelte für die Quartiersarbeit (setzt sich als Modell nicht wirklich durch), Gründung einer Stiftung (so hat es die Samariterstiftung gemacht indem sie die Stiftung Zeit für Menschen samt Tochterstiftungen gründete), Sozialhilfe, Baugenossenschaften als mögliche Partner (siehe die Aktivitäten von hiesigen Baugenossenschaften im Rahmen des Vereins Integrative Wohnformen), die Kommune.
    Es zeichnet sich ab, dass die Kommune und damit auch die örtliche Politik ganz zentrale Akteure sind, wenn es um eine Öffnung der Heime nach außen geht. Quartiersarbeit und deren Finanzierung müssen von Heimträgern, aber auch von der Bürgerschaft, auf die örtlichen Agenda des Gemeinderats und der Lokalverwaltung gesetzt werden.

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Newsletter zum Thema “Nachbarschaft”

Der aktuelle Bürgerengagement-Newsletter der Stadt Stuttgart/Bereich “Förderung bürgerschaftliches Engagement” hat als Schwerpunktthema die Nachbarschaft.

  • Was kann Nachbarschaft?
  • Digitale Vernetzung in der Nachbarschaft
  • Fünf Prinzipien gelingender Kooperation
  • Nachbarschafts-“Oskar” für die Stuttgarter Initiative “Casa Schützenplatz”.

Dies und noch mehr wird im BE-Newsletter behandelt, den Sie auf der Webseite der Stadt Stuttgart finden (rechts unten, unter “Service”)
http://www.stuttgart.de/buergerengagement  –
und den Sie auch per E-Mail abonnieren können.

“Social Innovation Summit” im 2018 März in Stuttgart

Am 9. und 10. März 2018 findet im Wizemann Areal Stuttgart der internationale Social Innovation Summit für Sozialunternehmer/innen und Social Startups statt. Die Konferenzsprache ist englisch. Es gibt aber auch ein Workshop-Programm auf deutsch:

“Exklusive Workshops am Rande des SIS18 bieten Akteuren aus Wohlfahrt, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft einen geschützten Raum, sich über vier zentrale Problembereiche im Kontext Soziale Innovation zu informieren und auszutauschen, voneinander zu lernen und Allianzen zu bilden, kollektive Wirkung zu entfalten”. Die Themen der vier Workshops: Social Impact Bonds / Soziales Unternehmertum in Baden-Württemberg / Rechtliches / Durch Zusammenarbeit Wirkung entfalten.

Hier geht es zum Programm des Social Innovation Summit: http://sisummit.de. Wenn Sie ganz runter scrollen, kommen Sie zu dem Workshop-Programm auf deutsch.

Genossenschaften im Aufwind – Chancen für Stadtteile und Bürgerprojekte

Das dritte Treffen der Stadtteilvernetzer in diesem Jahr fand am 17. Oktober 2017 im GENO-Haus statt. Auf Einladung von Frau Pissarius vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband (bwgv) diskutierten wir über die Chancen von Genossenschaften für Stadtteile und bürgerschaftliche Projekte und über die Rolle, die Genossenschaften in der Quartiersvernetzung spielen können.

Viele Vertreter/innen aus dem genossenschaftlichen Bereich waren anwesend, u.a. von der Forschungsstelle für Genossenschaftswesen an der Uni Hohenheim, vom Institut für Kooperationswesen an der HfWU Nürtingen-Geislingen, von GenoPart Stuttgart und den BürgerGenossenschaften Biberach, vom bwgv und der VdK-Baugenossenschaft Stuttgart.

Die Genossenschaftsidee ist von der UNESCO in die Liste des “Immateriellen Kulturerbes der Menschheit” aufgenommen worden, – die sozialen Werte der Rechtsform “Genossenschaft” bieten auch Quartieren viele Chancen. Frau Pissarius vom bwgv machte in ihrem Impuls deutlich, dass Baden-Württemberg mit fast 4 Millionen Genossenschaftsmitgliedern das “Land der Genossenschaften” ist. 2016 wurden hier 18 Genossenschaften neu gegründet, einige davon im Bereich Quartiersentwicklung. Speziell auf dem Land bieten Genossenschaften Potenziale angesichts des Wegbrechens der Infrastruktur und einer alternden Gesellschaft. Aber auch in den Städten gibt es mit Wohnungsbaugenossenschaften, die gemeinschaftliches Wohnen ermöglichen, oder mit Genossenschaften im Bereich der Pflege, Kinderbetreuung oder Kultur die Chance, solidarisch zu Wirtschaften und Bürger/innen zu vernetzen. Genossenschaften zu gründen ist anspruchsvoll, – aber die Hürden stellen sicher, dass nach der Gründung ein Scheitern vermieden wird.

Wie eine bestehende Genossenschaft die Vernetzung im Stadtteil voranbringen kann, zeigte Frau Schäfer von der VDK Baugenossenschaft auf.  Diese gründete zusammen mit 12 weiteren Stuttgarter  Wohnungsunternehmen den Verein Integrative Wohnformen, der in vielen Stuttgarter Quartieren professionell betreute Wohncafés als Nachbarschaftstreffpunkte bietet.

Herr Droste von den BürgerGenossenschaften Biberach berichtete aus der Praxis der beiden Genossenschaften (Wohnungsgenossenschaft und BürgerSozialGenossenschaft). In diesem Modell sind genossenschaftliches/gemeinschaftliches Wohnen und Hilfs- und Begleitdienste durch 150 Ehrenamtliche integriert. Die GenoPart e.G. ist eine Dachgenossenschaft, die Seniorengenossenschaften berät und “Blaupausen” entwickelt hat, auf deren Basis eine Seniorengenossenschaft aufgebaut werden kann.

Wer eine (Sozial)Genossenschaft gründen will, findet Infos und den Kontakt zur Beratung auf der Webseite des bwgv. Ferner findet am 7. Februar 2018 eine Tagung im GENO-Haus Stuttgart zum Thema “Zukunftsmodell (Sozial-)Genossenschaften: Organisationsmodell der Sozialwirtschaft?!” statt. Auch beim bwgv finden sich auf der Webseite viele Veranstaltungen als Einstiegsmöglichkeit in das Genossenschaftsthema. Genossenschaften sind im Aufwind, – machen Sie mit!

Nächstes Stadtteilvernetzer-Treffen zum Thema “Genossenschaften”

Herzliche Einladung zu unserem nächsten Treffen am Dienstag, 17. Oktober 2017 ab 17.30 Uhr im GENO-Haus, Heilbronner Str. 41, 70191 Stuttgart. Das GENO-Haus ist sehr gut mit ÖPNV zu erreichen. Unser Thema des Abends:

“Genossenschaften im Aufwind – Chancen für Stadtteile und bürgerschaftliche Projekte”.

In immer mehr Bereichen werden auf lokaler Ebene Genossenschaften von Bürgerinnen und Bürgern gegründet, um soziale und kulturelle Treffpunkte, Bildungsangebote, Mobilitäts- und Pflegeinitiativen, Senioren- und Stadtteilgenossenschaften aufzubauen. Dahinter steht der zivilgesellschaftliche Wunsch nach solidarischer Selbsthilfe: Projekte, die einer allein wirtschaftlich nicht tragen kann, können von vielen gemeinsam selbstverantwortlich und demokratisch umgesetzt werden. Genossenschaften fördern die Vernetzung von Bürgerinnen und Bürgern. Welche Rolle können sie in den Stadtteilen spielen?

Inhaltliche Impulse kommen von:

Danach geht es wie immer an runde Tische, um das Gespräch und die Vernetzung untereinander und mit den Referentinnen zu ermöglichen.

What’SUB – Subkultur in Stuttgart untersuchen, kartieren und fördern

Welche Rolle spielt die Subkultur für die Stadterneuerung und wie kann die Subkultur abseits des “Mainstream” die Bewohner im Quartier wieder mehr zusammenbringen?

Diesen Fragen geht das Stuttgarter Forschungsprojekt “What’SUB” nach, das gleichzeitig Fördergelder für subkulturelle Aktivitäten vergibt. Hochinteressant ist die Web-Karte des Projekts, die einen Überblick über die vielen subkulturelle Initiativen und Orte in Stuttgart gibt.

Auch ein Blick auf die bisher geförderten Projekte lohnt sich, viele davon wollen Kunst und Kultur bewusst ins Quartier bringen, gerade auch in die Außenorte, die oftmals von subkulturellen Strömungen abgehängt sind – wir Stadteilvernetzer haben darüber schon diskutiert, siehe unsere Veranstaltung “Kunst im Quartier” in Vaihingen.

Gefördert werden von What’SUB z. B. das Raumwunder in Plieningen – Frau Geiger-Gerlach hat das Projekt beim Stadtteilvernetzer-Treffen im November 2016 vorgestellt. Gefördert werden auch die Stadtlücken e. V., die “Mehr Recht auf Stadt” proklamieren, selbst Aktionen starten und auf ihrer Webseite Initiativen abseits des Mainstreams vorstellen. Auch Chloroplast ist dabei, der Verein für urban gardening und Kultur, der auf dem Walz-Areal in Weilimdorf aktiv ist. Einen Gemeinschaftsgarten samt Kultur bietet auch el Palito e.V., und zwar Auf dem Haigst 45. Gefördert wird auch die Initiative LSH#28, die das Hinterhoffestival in Stuttgart-Mitte organisiert, um die Nachbarschaft zusammenzubringen.

Machen Sie sich selbst ein Bild über die vielen Ideen und Aktivitäten, die Künstler und Kunstfreunde entwickeln, um Stadträume und Nachbarschaften zu beleben:
http://whatsub-stuttgart.de/gefoerderte-projekte.
Und nehmen Sie selbst Kontakt zu Kunst-Initiativen auf, um diese in die Quartiere zu bringen und dort gut zu vernetzen – es lohnt sich.

Förderprogramm “Vielfalt gefällt! Orte des Miteinanders”

Die Ausschreibung zum Programm „Vielfalt gefällt! Orte des Miteinanders“ geht ab sofort in die zweite Runde.

Das Programm der Baden-Württemberg Stiftung in Kooperation mit der Allianz für Beteiligung unterstützt neue Projekte in Baden-Württemberg, die die Teilhabe von Menschen mit Zuwanderungs- und Fluchterfahrung am gesellschaftlichen Leben fördern und eine Kultur des Zusammenlebens schaffen. Bewerben können sich ausschließlich zivilgesellschaftliche Gruppen mit und ohne eingetragene Rechtsform (z.B. bürgerschaftliche Initiativen, Arbeits-, Helfer- und Freundeskreise, Flüchtlingsorganisationen, Vereine u.a.) aus Baden-Württemberg bis zum 28. April 2017. Die Ausschreibung und die Antragsunterlagen finden Sie auf der Homepage der Allianz für Beteiligung: http://allianz-fuer-beteiligung.de/foerderprogramme/vielfalt-gefaellt-orte-des-miteinanders

Migrantenverein als Partner gewinnen

Am 24. und 25. Februar 2017 veranstaltet das Forum der Kulturen Stuttgart die Projekttage, bei denen Migrantenvereine und “nicht-migrantische” Einrichtungen an einen Tisch kommen, sich kennenlernen und Partner für ein gemeinsames Kooperationsprojekt gefunden werden können.

Zwei Tage lang dreht sich alles um neue Ideen und Kooperationen in den Bereichen Soziales, Bildung, Gesundheit, Umwelt, Sport, Entwicklung und Kultur. Mit interessanten Vorträgen, Workshops und einer Suche-Biete-Börse.  Das Programm der Projekttage und das Anmeldeformular finden Sie zum Download auf der folgenden Seite: http://www.forum-der-kulturen.de/angebote/projekttage/

Kommen Sie zu den Projekttagen und lernen Sie neue Stuttgarter Gruppen und Vereine kennen!