Beim letzten Treffen der Stuttgarter Stadtteilvernetzer in Heslach wurde an einem der Runden Tische die Frage diskutiert, wie gute Rahmenbedingungen für das freiwillige Engagement geschaffen werden können. Tina Syring vom Gebrüder Schmid Zentrum im Generationenhaus Heslach hat die Ergebnisse der Diskussionsgruppe “Steuerung vs. Autonomie – wie können Handlungsspielräume für Freiwillige aussehen?” für unser Blog zusammengefasst.
Welche Voraussetzungen sind wichtig, damit sich Bürger und Bürgerinnen mit ihrem Engagement aktiv einbinden und beteiligen können?
Konkrete Projekte: Wer sich ehrenamtlich engagieren will, möchte dies für ein konkretes Projekt tun. Außerdem spielt eine große Rolle, wer sonst noch beteiligt ist.
Netzwerke: Das Bedürfnis, Teil eines Netzwerks zu sein, ist ein wichtiger Motor für ehrenamtliches Engagement.
Konkrete Ansprechpartner und klare Strukturen: Eine wichtige Voraussetzung für ehrenamtliches Engagement sind konkrete Ansprechpartner mit hoher Präsenz (d. h., als Ehrenamtlicher weiß ich, wann ich mich an wen mit meinen Anliegen wenden kann) sowie klare Strukturen beim Anbieter des ehrenamtlichen Projekts.
Gewinnung von Ehrenamtlichen: Es ist eine hohe Sensibilität gefordert, interessierten Personen Aufmerksamkeit entgegenzubringen, ohne sie zu bedrängen (>>>Schulungsbedarf für “Akquisiteure“).
Regelmäßiges Infocafé Ehrenamt: Umgesetzt im Degerlocher Frauenkreis – es findet jeden Monat ein fester Termin statt (Verbindlichkeit!). Das Beispiel zeigt, dass es nicht nur für “Neue“ Infomöglichkeiten geben muss, sondern vor allem auch verbindliche Treffen für Engagierte zum Austausch.
Interessierte und Projekte zusammenbringen: “Wie kitzle ich heraus, was Interessierte wirklich wollen?“ – Bedarf und Interessen müssen koordiniert werden.
Finanzielle Unterstützung von Ehrenamtlichen: Ehrenamt wird häufig als Einstieg in neue Tätigkeiten verstanden und als Möglichkeit, etwas “Taschengeld“ dazu zu verdienen. Spannungsfeld! (Ergebnis der Diskussionsrunde “Monetarisierung des Ehrenamts” am Runden Tisch).
Jüngere und junge Menschen für das Ehrenamt gewinnen: Die Altersgruppe der Ehrenamtlichen muss dringend erweitert werden, um dem Bedarf gerecht zu werden. Wie kann man diese Zielgruppe erreichen? Was ist deren persönlicher Gewinn? Wo sind Orte, wo man sie erreichen kann?
Ehrenamt braucht Beständigkeit: Ob mehr oder weniger Zeit aufgewandt wird – ohne Beständigkeit und Verbindlichkeit ist ehrenamtliche Arbeit nicht möglich.
Außerdem wurden die zwei folgenden Themen angesprochen:
Infrastruktur im Stadtteil am Beispiel Einzelhandel: Um die Lebendigkeit im Stadtteil zu erhalten, ist der Einzelhandel sehr wichtig. Das setzt jedoch voraus, dass die Bürger dort auch regelmäßig umfassend einkaufen (und nicht nur zusätzliche Einzelprodukte).
“Wie bringt die Stadt die Leute über die Berge“: Ohne öffentliche finanzierbare Verkehrsmittel ist Mobilität in einer Stadt wie Stuttgart nicht möglich. Welche Möglichkeiten gibt es, dieses Thema in den Gemeinderat zu tragen?
Pingback:Engagement-Räume entwickeln – Programmausschreibung des Landes | Wir Stadtteilvernetzer
Pingback:Räume für Bürgerengagement | Im Dialog
Pingback:Weiterentwicklung der Stadtteilvernetzer | Wir Stadtteilvernetzer