Viele Interessierte kamen zum dritten Treffen der Stuttgarter Stadtteilvernetzer, das nach Möhringen und Degerloch nun in Heslach stattfand. Wir waren 26 Menschen aus ganz unterschiedlichen Zusammenhängen: bürgerschaftlich Engagierte, Mitarbeiter aus sozialen Diensten, Vertreter von Stiftungen, Seniorenräte, ein Mitglied des Heslacher Bezirksbeirats, Vertreter von Begegnungsstätten – die Voraussetzung, von ganz unterschiedlichen Menschen und Projekten zu lernen, war sehr gut gegeben.
Tina Syring stellte das Generationenhaus Heslach vor, in dem wir zu Gast waren, und die Tätigkeit des Gebrüder Schmid Zentrums: Über 60 Gruppen und Vereine nutzen die Räumlichkeiten des Zentrums – über 3.000 Veranstaltungen finden hier jährlich statt. Sie basieren zum größten Teil auf freiwilligem Engagement von Bürgerinnen und Bürgern. Einige Ehrenamtliche des Generationenhauses stellten sich vor und erzählten, weshalb sie sich engagieren. Aus den Beiträgen hörte man heraus, dass der Wunsch, Gutes zu tun und neue Menschen kennenzulernen, wichtige Antriebe sind. Es wurde auch deutlich, dass das Engagement gefördert wird durch Freiräume und eine unbürokratische Atmosphäre, die dem Freiwilligen das Gefühl gibt, sich im Haus wirklich mit eigenen Ideen einbringen zu können.
Solch verlässliche “Andock-Stellen“ für das bürgerschaftlichen Engagement – ob dies nun Institutionen sind wie das Generationenhaus Heslach, Gemeindezentren, echte oder virtuelle Netzwerke – braucht es in den Stadtbezirken ganz dringend.
Alexander Gunsilius vom Sozialamt Stuttgart berichtete, dass in einigen Stuttgarter Stadtteilen Projekte gestartet sind, um neue Beziehungen zwischen den Stadteilbewohnern aufzubauen, generationen-, milieu- und nationalitätenübergreifend. In Raitelsberg, in der Neckarvorstadt, auf dem Hasenberg, bald auch in Münster und schon seit einem Jahr in Heslach gibt es solche Projekte. In Heslach bildeten sich unter dem Motto “Heslach im Blick“ vier Arbeitsgruppen, die unterschiedliche Themen bearbeiten (öffentlicher Raum, Wohnen, funktionierende Nachbarschaften, Heslach feiert). Hier arbeiten Bürger, gemeinnützige und städtische Vertreter, die lokale Wirtschaft und die Politik zusammen, um nach Möglichkeiten der Vernetzung zu suchen und konkrete Aktionen zu starten. Wichtig ist die Unterstützung durch die lokalen Mandatsträger – in Heslach begrüßt der Bezirksbeirat die Vernetzungsprojekte, der Bezirksvorsteher leitet selbst eines der Themen.
Für alle Aktivitäten ist die freiwillige Mitarbeit von Bürgerinnen und Bürgern unerlässlich, so dass das Thema “Bürgerengagement ermöglichen” im Mittelpunkt steht und auch bei den Stadtteilvernetzern an drei Runden Tischen diskutiert wurde. Monetarisierung des Ehrenamts, Steuerung vs. Autonomie, öffentliche Präsenz im Internet – zu diesen Themen wurden Meinungen ausgetauscht. Dass das Thema “Bürgerengagement ermöglichen“ die Stadtteilvernetzer weiter begleiten wird, stand für alle außer Frage.
In der abschließenden Runde wurden Pläne geschmiedet für unser nächstes Treffen, das am 27. Mai ab 17.15 Uhr in Feuerbach im Quartiershaus des “Feuerbacher Balkons“ stattfinden wird, das von der Samariterstiftung betrieben wird. Bleiben Sie informiert und planen Sie schon jetzt einen Besuch bei den Stadtteilvernetzern Ende Mai ein. Wir freuen uns!